Bevor wir Deutschland verließen und wir an Spanien dachten, war für mich ganz klar, dass wir Spanisch lernen müssten. In Spanien angekommen wurde mir sehr schnell klar, du musst die Sprache noch schneller als gedacht lernen, weil mit Englisch den Spaniern größtenteils nicht bei zu kommen ist.
Spanisch lernen aber wann?
Wenn man nach Spanien umzieht ist jedoch vieles neu und manches völlig anders. Es fängt beim Einkaufen, der Bürokratie (Einwohnermeldeamt, Bank, Wohnung, Auto, Versicherungen, Arbeitsgenehmigung etc. in Spanisch), der Arbeitssuche/ Arbeit an und setzt sich bei der langfristigen Planung, wie zu welchem Termin man einen Flug nach Deutschland und wieder zurück nach Spanien braucht, fort.
„In Spanien lernen wir Spanisch an der Bar“
Das Leben in Spanien ist nicht der karibische Inseltraum der Glückseligen. Das Leben in Spanien ist eher etwas rauer als in Deutschland, da man der Ausländer / der Neue ist und das soziale Netz in Spanien, bei all unserer deutschen Meckerei, im Vergleich zu Deutschland ein ganz anderes / hier ein großmaschigeres Netz ist. Was ich damit sagen will in Bezug zum Thema Spanisch lernen? In Spanien angekommen, heißt es zunächst Mal lernen sich anzupassen, einzufügen und Arbeit zu finden.
Arbeit in Spanien vs. Spanisch lernen?
Wenn man nach Spanien auswandert bekommt zunächst in der Regel einer in der Familie eine Arbeitsstelle, wenn man Glück hat noch eine gut bezahlte und hoffentlich sichere (,was beides auch in Spanien nicht gerade leicht zu finden ist). Aber auch in Spanien genauso wie in Deutschland müssen beide Partner arbeiten bzw. den Lebensunterhalt tragen, da die Lebenshaltungskosten vor allem bezüglich Unterkunft hoch sind, so dass es heißt Jobs suchen oder besser gesagt zunächst nehmen was man findet und sich von deutschen Luxusgedanken, wie effiziente Zeit-Aufwand-Ertrag-Gedanken, vorerst einmal trennen. In Spanien angekommen heißt es, mal schauen was man alles rein bekommen kann um die Haushaltskasse zu unterstützen. Wenn man dann noch wie viele Auswanderer Kinder hat oder noch (weitere) Kinder bekommen will, dann heißt es Arbeit, Arbeit, Arbeit… und nicht karibischer Inseltraum.
Spanisch lernen!
Ich will jetzt niemanden den Mut nehmen. Ich will sagen, ich würde es jederzeit wieder machen und kann es jedem nur empfehlen, da man nur einmal lebt und bei solchen Schritten, wie dem verlassen der Heimat (ja in Spanien bekommt der Begriff „Heimat“ und „Nationalstolz“ eine ganz neue Bedeutung!), das Leben wirklich spürt und man frei ist. Ich schweife ab.
Zurück zum Thema Spanisch lernen bedeutet Integration. Wenn nun der Schritt nach Spanien auszuwandern wirklich geplant ist, dann kann ich nur jedem dringend empfehlen sich in Deutschland, solange noch Zeit ist (hört sich schräg an, oder?), einen Tandempartner für Spanisch zu suchen und einen Volkshochschulkursin Spanisch zu belegen. Ich sage das aus Erfahrung. Wir sind nun drei Monate in Spanien, haben zwar im Alltag das ein oder andere Wort gelernt und sprechen bestimmt etwas besser Spanisch als noch zuvor, aber unser Spanisch gelernt haben wir in Deutschland.
Mein Fazit: Spanisch vorher lernen ermöglicht erst vieles und erleichtert noch viel mehr!
Und wieso nun diese Überschrift „Spanisch lernen bedeutet Integration“?
Wieso bedeutet Spanisch lernen Integration? Gegenfrage, wieso wandert man aus? Wie ich es zuvor schon angesprochen habe kommt man mit den Spaniern in Englisch nicht ins Gespräch und genau das ist unter anderem das Schöne an Spanien. Die Spanier sind bei Wind und Wetter auf der Straße, treffen sich in der kleinen Kneipe neben an und reden, reden, reden… und da nicht „mitreden“ zu können, bedeutet außen vor zu sein beim schönsten was Spanien bietet, dem menschlichen Miteinander!